KassiOlino
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Viel Gemüse auf wenig Raum

 

Meine Vision


Warum baue ich Mengen von Gemüse an? Warum poste ich nahezu jeden Tag meine Gartenerlebnisse auf Instagram und gewähre fremden Menschen auf der ganzen Welt Einblicke in meinen Garten und in Teile meines Privatlebens? Warum gebe ich Kurse und biete Gartenberatungen an? Warum verbringe ich viel Zeit damit, Texte für diese Seite zu schreiben? 


Weil ich eine Vision habe, eine Vision von einer besseren Welt. Einer Welt, in der wir mit der Natur arbeiten, nicht gegen sie, in der wir die Möglichkeiten, die wir haben, nutzen, in der wir für die bestehenden Probleme nicht nur Lösungen finden sondern sie auch anwenden, in der wir uns vernetzen und verbinden, Gemeinschaften leben und teilen ohne nur auf unseren eigenen Vorteil bedacht zu sein. Und in der wir die Geschenke, die uns Mutter Erde bereitet nicht achtlos wegwerfen und verschmähen sondern dankbar entgegen nehmen. Auch wenn es sich vielleicht pessimistisch anhört, und das entspricht absolut nicht meiner Natur, denke ich, dass wir überhaupt keine andere Möglichkeit mehr haben, als diesen Weg zu gehen, es ist nämlich nicht mehr 5 vor 12 sondern eher 5 nach 12. Trotzdem dürfen wir jetzt nicht aufgeben und denken, es ist sowieso schon alles zu spät. Vielleicht erleben wir es selber nicht mehr, aber wir alle haben Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder. Wollen wir denen wirklich eine zerstörte Welt hinterlassen? Wollen wir nicht lieber unser Möglichstes tun, um eine zukunftsfähige und tragfähige Welt an unsere Kinder zu übergeben? Es gibt schon so viele Lösungen und Möglichkeiten, wie wir unsere Welt heilen können, wir müssen nur die Ärmel aufkrempeln und aus unserer Komfortzone herauskommen. Das mag unbequem sein, Arbeit machen und sicher manchmal auch Geld kosten, aber wollen wir unsere wundervolle Erde weiter zerstören, weil wir lieber dick und voll gefressen auf dem Sofa gelegen haben und uns von den Medien haben einschläfern lassen? Das kann doch nicht unser Lebenszweck sein!


  • blühende Kamille
  • Sonnenblumen
  • Blumen im Gemüsebeet


Wenn man bedenkt, dass 79% aller Haushalte in Deutschland einen Garten oder zumindest einen Balkon oder eine Terrasse haben, dann würde ich mir wünschen, dass all diese Haushalte wenigsten ein paar der Lebensmittel, die sie tagtäglich konsumieren selber anbauen würden. Unser Obst und Gemüse (22% Obst und 36% Gemüse) wird nur zu einem kleinen Teil in Deutschland produziert, im Jahr 2020 haben wir allein 15,25 Millionen Tonnen Obst und Gemüse nach Deutschland importiert. Obst und Gemüse, das irgendwo anders auf der Welt in Monokulturen angebaut wurde, in Plastik verpackt wurde und nach Deutschland transportiert wurde. Ganz zu schweigen von den Mengen an Obst und Gemüse, die gleich auf den Feldern geblieben sind, da sie den deutschen Anforderungen nicht entsprechen oder den Mengen, die schlecht geworden sind und weggeworfen werden, schon bevor sie in die Supermarktregale kommen, da sie nicht mehr verkäuflich sind. Und jetzt rede ich noch nicht von den Mengen, die tagtäglich in den Privathaushalten entsorgt werden.


Ich stelle mir vor, dass jeder, der über ein klein bisschen Platz unter freien Himmel verfügt, diesen nutzen würde und einen Teil seines eigenen Obst und Gemüsebedarfs selber anbaue würde. Was würde das für einen enormen Unterschied machen! Wer einen Garten hat, der mag mir glauben, dass das einen Unterschied machen würde, wer nur einen Balkon sein eigen nennt, mag daran zweifeln. Wenn ich mir aber ansehe, dass es fast 59 Millionen Personen in Deutschland gibt, die einen Balkon haben, denke ich, dass das schon einen enormen Unterschied machen würde, wenn jeder dieser 59 Millionen ein paar Kräuter, Salat - oder Tomatenpflanzen auf seinem Balkon züchten würde. Die Ausrede, dass eine einzelne Person keinen Unterschied macht, zählt nämlich nicht. Wir alle sind einzelne Personen und die Handlung eines jeden macht einen Unterschied, nur so können wir etwas bewirken, wenn sich jeder darüber bewusst ist, dass seine eigenen Handlungen, egal welche, sehr wohl einen Unterschied machen. 

Und was für einen großen Unterschied würden allein die vielen Millionen Gartenbesitzer in Deutschland machen, wenn sie alle auf einen Teil ihres Rasens verzichten würden und statt dessen leckeres Obst und Gemüse anbauen würden? Oder wenn auch nur ein Teil der in Deutschland sehr beliebten Kirschlorbeerbüsche durch Obstbäume oder Beerensträucher ersetzt würden? Was könnten wir dort für eine Menge an leckerem Obst ernten und was könnten wir für ein tolles Nahrungsangebot für Vögel und Insekten schaffen? Was könnten plötzlich für Oasen in den Siedlungen entstehen? Mir ist auch klar, dass nicht jeder zum Selbstversorger werden möchte und kann, das ist auch gar nicht nötig. Aber schon ein paar Salatköpfe oder ein paar Gurken und Tomaten machen einen enormen Unterschied. Man denke nur an die Menge der Gärten, die plötzlich ein paar Salatköpfe und Tomaten anbauen würden! 

Oder was wäre, wenn die Nachbarschaften sich plötzlich wieder vernetzen würden und Menschen, denen ihr Garten zu groß ist oder die ihn körperlich nicht mehr pflegen können, ihren Nachbarn gestatten würden dort ein bisschen Obst und Gemüse anzubauen? Was wäre, wenn in den Parks und Stadtgärten essbare Bäume und Sträucher angebaut würden, damit sich die Menschen dort etwas pflücken könnten? Was wäre, wenn die Menschen dies auch wirklich tun würden und nicht lieber die plastikverpackten Äpfel aus Neuseeland oder Chile kaufen würden? Was wäre, wenn auch nur die Hälfte der wild wachsenden Brombeeren geerntet werden würden? Ganz Deutschland würde mit den leckersten Brombeerkuchen und Brombeermarmeladen überschwemmt! In was für einem Luxus könnten wir leben, wenn wir einfach nur das nutzen würden, was bereits da ist? Wenn wir mit offenen Augen und leeren Körben durch die Natur gehen würden und all die kostenlosen Schätze der Natur sammeln und verwerten würden? Wenn wir alle unser Pesto selber machen würden, aus Bärlauch, Knoblauchsrauke, Radieschenblättern etc.? Wie schön wäre es, wenn wir alle wenigstens einen kleinen Teil unserer freien Zeit sinnvoll nutzen würden? Sicher, all diese Dinge machen etwas Arbeit, aber sie machen auch satt, verbinden uns wieder mehr mit der Natur, versorgen uns mit den besten Lebensmitteln und bereiten vor allem auch große Freude. Wir würden Tonnen an CO2 und Plastik einsparen, wenn wir die Dinge, die wir vor der eigenen Haustür sammeln und anbauen könnten nicht um den halben Erdball transportieren müssten. Wir bekämen die gesündesten und leckersten Lebensmittel, die es gibt. Wir würden wieder dieses Glücksgefühl erleben, welches sich einstellt, wenn man etwas mit seinen eigenen Händen hergestellt hat. Oder dieses Gefühl kennenlernen, wenn man die Zutaten für ein leckeres Abendessen für die Familie selbst angebaut oder gesammelt hat. Es könnte so einfach sein, wenn wir jetzt anfangen würden etwas zu tun. 

  • Abendessen
  • bunte Möhren


Oder was wäre, wenn wir die Fähigkeiten unserer Großmütter wieder erlernen würden? Wenn wir lernen würden Gemüse haltbar zu machen, Gemüse zu fermentieren und Zwetschen für Kuchen und Äpfel fürs Müsli einzukochen? Sie haben es geschafft uns in den schwierigen Jahren während und nach dem Krieg zu ernähren. Wir wollen nicht die schwierigen Zeiten zurück, aber man kann sich auch in guten Zeiten diesen Techniken bedienen und seine Welt ein bisschen besser und gesünder machen. 

Oder was wäre, wenn wir die Dinge, die wir zu viel haben einfach tauschen, verschenken oder auch gegen einen kleinen Obolus verkaufen würden, damit auch andere Menschen in deren Genuss kommen? Damit sich die Menschen, die keinen Garten oder Balkon haben auch regional ernähren könnten?


Und was wäre, wenn wir alle aufstehen würden und unsere Zukunft selber in die Hand nehmen würden? Wenn wir nicht darauf warten würden, dass etwas passiert, sondern wenn wir selber losgehen würden und all die Dinge tun, die wir selber tun können? Eine ganz andere Welt wäre machbar! Und es wäre so einfach, weil jeder nur ein kleines bisschen machen müsste! Denn die Masse der kleinen Taten macht den Unterschied!



Ich hoffe einfach, dass ich ein paar Menschen mit meiner Vision und mit meiner Lebensweise inspirieren kann. Ich möchte Tipps und Tricks verraten, wie man auch mit wenig Platz, Zeit und Geld Gemüse anbauen kann. Ich möchte den Menschen zeigen, wie sie ihre Möglichkeiten nutzen können und sich ihr eigenes kleines Paradies erschaffen können. Denn eine bessere Welt ist möglich, wenn wir einfach anfangen unser Leben selber zu gestalten.

 
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